06. März 2021
Warum unsere Bundeswehr bewaffnete Drohnen braucht
In den Vereinigten Staaten von Amerika entscheidet der Präsident als höchster gewählter Repräsentant des Volkes, ob er Soldatinnen und Soldaten in einen Kampfeinsatz schickt. Der Präsident ist dann auch derjenige, der den Eltern, den Ehefrauen und Ehemännern der gefallenen Soldaten kondoliert, wenn sie im Einsatz fallen. Er übernimmt für diese Entscheidung Verantwortung.
In Deutschland entscheidet das Parlament, in welchen Kampfeinsatz unsere Soldatinnen und Soldaten entsendet werden, um dort – im Sinne des deutschen Volkes – ihren Dienst zu verrichten. Daher sind auch das deutsche Volk und seine von ihm gewählten Volksvertreter verantwortlich für das Leben unserer Soldatinnen und Soldaten; Und das deutsche Volk ist dafür zuständig, die Frauen und Männer, die es für einen höheren Zweck in lebensbedrohliche Einsätze schickt, auch bestmöglich zu schützen.
Die CDU-Verteidigungsministerinnen Ursula von der Leyen und auch Annegret Kramp-Karrenbauer haben diesen Umstand schnell verstanden. In den letzten Jahren stiegen die Mittel für Ausstattung und Verteidigung immer weiter. In immer mehr Feldversuchen wurden Ausrüstungsgegenstände erworben, erprobt und in die Truppe gebracht, um diejenigen zu schützen, die den Diensteid abgelegt haben „das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“
So kann man viel tun, um unsere Soldatinnen und Soldaten bei Angriffen zu schützen: Man kann gepanzerte Fahrzeuge anschaffen, gute Schutzwesten und persönliche Ausrüstung. Das beste Mittel für den Schutz unserer Streitkräfte wäre jedoch, eine Gefahrensituation gar nicht erst entstehen zu lassen. Militärexperten in Deutschland sind sich einig: Wenn unsere Soldatinnen und Soldaten, geschützt von bewaffneten Drohnen in der Luft ihre Patrouillen absolvieren, können nicht nur Gefahrenherde im Vorfeld erkannt werden, sie können auch unschädlich gemacht werden, bevor der erste Schuss, die erste Mine oder panzerbrechende Rakete auf unsere Soldatinnen und Soldaten, auf Söhne und Töchter, Väter und Mütter abgefeuert werden kann.
Die Geschichte von Drohnen in der Bundeswehr ist eine lange. Nach dem Ende des kalten Krieges erwarb die Bundeswehr die erste Drohne CL 289, die mit einem RollsRoyce Triebwerk in Überschallgeschwindigkeit über das Gefechtsfeld flog. In den frühen 2000er Jahren wurde klar, dass die Auswertung zu lange und im Computerzeitalter der Echtzeit-Bildübertragung nicht mehr zeitgemäß war. Es folgte die erfolgreiche Entwicklung des KZO (Kleingerät Zielortung), der ersten Echtzeit-Drohne, die allerdings nur in niedriger Höhe und begrenztem Radius einsatzbereit war.
Während die USA ihre Truppen seit 1995 mit bewaffneten Drohnen unterstützen, Israel, Frankreich und Großbritannien ihre Soldatinnen und Soldaten ebenfalls mit den amerikanischen Modellen ausrüstet, schlug in Deutschland erst die Entwicklung der Eurohawk-Drohne fehl und jetzt, kurz vor Anschaffung der erfolgreichen israelischen Drohne HERON, an der deutsche Piloten bereits ausgebildet wurden, meldet die SPD Bedenken an.
Die Bundeswehr hat keine Zeit, darauf zu warten, wann die SPD-Abgeordneten mit ihrer Partei ihre Bedenken ausgeräumt haben. Deswegen haben sich Außenminister Heiko Maas, die Wehrbeauftragte Eva Högl und auch der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Fritz Felgentreu von der Haltung ihrer Partei distanziert. Felgentreu brachte die Position der SPD sogar dazu, sein Amt niederzulegen.
Wir alle tragen die Verantwortung dafür, unsere Soldatinnen und Soldaten wieder gesund zu ihren Familien zurückzubringen. Diese Verantwortung duldet weder Aufschub, noch darf sie parteipolitischen Interessen untergeordnet werden.
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